12.30 Freitagmittag. Hauptorganisator Jürgen Halbach trifft als einer der ersten Radsportbegeisterten mit seinen beiden Söhnen und Wohnmobil am Nürburgring ein. Ab jetzt hieß es vorerst Warten, denn die offizielle Einfahrt begann erst um 16 Uhr. Nachdem die absolute Pole Position auf dem Warte-Parkplatz gesichert war, füllte dieser sich nach und nach und als ein Ordner kurz vor Vier einen Anruf erhielt und er etwas von einem offenen Tor am Telefon sagte, sprinteten sämtliche Wartende zu ihren Autos, um möglichst schnell endlich zu ihren Parzellen bzw. Boxen zu gelangen.
Box 20 war schnell gefunden. Es trafen immer mehr Adler ein und halfen fleißig beim Aufbau des Adler Zelts. Nachdem alles stand, war auch schon Zeit für die Nudelparty. Die Adler machten sich auf den Weg zum ring Boulevard und warteten dort eine stolze halbe Stunde, bis Jeder einen Teller Nudeln in der Hand hielt. Der Abend klang in gemütlicher Runde im Fahrerlager hinter Box 20 aus.
Am Morgen des 20.08. zeigte sich das Wetter wie am Vortag von seiner besten Seite. Strahlender Sonnenschein ließen die Vorfreude auf den Start noch weiter steigen und als es mit 44 Adlern – alle im Vereinstrikot – durch die Boxengasse zum Fototermin ging, war bei Jedem die gute Stimmung perfekt.
Vormittags absolvierte Lukas Halbach den Nürburgringlauf – 24,4km in 1:51:48 und kam so auf Gesamtplatz 58 sowie Platz 9 in seiner Altersklasse. Er konnte seine guten Streckenkenntnisse nutzen und seinen Lauf perfekt einteilen. Zur Belohnung gab’s Gänsehaut-Feeling beim Zieleinlauf auf der Grand Prix Strecke sowie ein kühles Erdinger.
Um 13 Uhr begannen sich sämtliche Jedermänner und 24-Stundenfahrer Mountainbike und Rennrad auf der Zielgeraden aufzustellen. Insgesamt 2748 Fahrer sorgten für eine unglaubliche Stimmung. Eine Viertelstunde später fiel dann endlich der so heiß ersehnte Startschuss und das riesengroße Feld setzte sich in Bewegung. Die erste Runde auf der Nordschleife sorgte für jede Menge Adrenalin, da es während den Abfahrten sehr eng wurde. Mountainbiker Markus Dicken wurde in seiner ersten Runde von einem übereifrigen Fahrer zu Fall gebracht und musste leider nach einem Bruch am Handgelenk sein Rennen beenden und Teamkollegin Tina Junghans alleine weiterfahren lassen. Einen weiteren Ausfall verzeichnete Uwe Meyer, der kurz vor Start seinen defekten Schalthebel bemerkte und mangels Ersatzteil nochmal zurück nach Wuppertal fuhr und nach 3 Stunden mit neuem Rad wieder am Ring eintraf (Adler können eben nicht nur mit dem Rad fliegen). In der Zwischenzeit musste sein Mitstreiter Stefan Dehnert sich alleine durchbeißen. Sonst verlief der Start der Teams reibungslos, auch wenn gerade auf der Nordschleife immer wieder gefährliche Situationen durch das Aufeinandertreffen von besonders langsamen und besonders schnellen Fahrern entstanden und in der Fuchsröhre Abfahrtsgeschwindigkeiten im dreistelligen Bereich erreicht wurden. Das Eifelwetter zeigte sich auch am gesamten Samstag von seiner allerbesten Seite.
Das MTB-Team Marcus Müller und Robin Weber konnte sich sehr schnell auf Platz 1 in der Gesamtwertung der 2er MTB Teams setzen. Die anderen Teams starteten mit moderatem Tempo und konnten sich in den nächsten Stunden immer weiter nach vorn arbeiten.
Nach 21 Uhr setzte die Eifel-Dämmerung ein, welche die meisten Fahrer aber kaum ausbremste. Die Nachtrunden auf der Nordschleife bekamen ihren besonderen Reiz durch die kaum erkennbaren Kurven, Achterbahnfahren ist Nichts dagegen. Auf der Mountainbike-Strecke rund um die Nürburg waren großzügig Fackeln verteilt, die die Strecke sehr gut ausleuchteten.
Ab 3 Uhr setzte die schwierigste Zeit für alle Fahrer ein. Der Körper war erschöpft und schrie nach Schlaf, das klingelnde Handy teilte mit, dass in 10 Minuten der nächste Wechsel und eine weitere Runde Nordschleife bzw. Mountainbike bevorstand. Die meisten Fahrer fanden zwischen den Wechseln fast überhaupt keinen Schlaf. Gegen 7 Uhr befeuchteten ein paar Regentropfen das Gummi auf der Grand Prix Strecke und führten bei Patrick Halbach, der im Rennrad 4er Team an den Start ging, zu einer unangenehmen Asphaltbremsung von 40 auf 0. Zum Glück zog er sich nichts Ernsthafteres als Schürfwunden und Schrammen zu und das Rad war ebenfalls noch fahrbereit, sodass er nach einer Dusche und einem Besuch im Medical Center wieder in den Sattel konnte.
Kurz vor Schluss kämpfte sich wieder die Sonne durch und sorgte beim Zieleinlauf für eine Traumkulisse. Die Adler sammelten sich vor der Zielgeraden und fuhren mit großer Ankündigung des Ring-Sprechers über die Ziellinie – das Höchste der Gefühle nach 24 Stunden grüne Hölle!!
Der Abbau verlief problemlos und schnell und pünktlich zur Siegerehrung der teilnehmerstärksten Mannschaften waren die Adler wieder im ring Boulevard. Mit 44 Fahrern konnten wir uns mit einem anderen Team den dritten Platz sichern und erhielten so 250 € für die Teamkasse! Ab 16 Uhr begann die Siegerehrung, alle Ergebnisse in der Übersicht gibt es als PDF (siehe unten).
Ein ganz großes Lob geht an das Orga-Team um Jürgen Halbach, das ab Freitag für einen geregelten Ablauf sorgte. Auch das altbekannte Versorgungsteam Lüdtke & Co. hat ein fettes Dankeschön verdient. Sie sorgten die 24 Stunden durchgängig für eine Super Verpflegung, welche unsere Fahrer zu Spitzenleistungen brachte. Ohne euch geht’s nicht!!
Ein rundum gelungenes Wochenende liegt hinter uns, die nächsten Tage heißt es erst mal Beine hochlegen und ausspannen. Zumindest für mich steht jetzt schon fest, dass ich auch 2012 wieder mit dabei bin, wenn es wieder heißt „24 Stunden durch die Grüne Hölle“!!
Die Bilder sind da! [ Zur Adler Galerie ] Wer alle Bilder in voller Auflösung auf 2 CDs haben möchte,
schreibt ne Mail an mich [
Die Ergebnisse aller Adler Teams sind [ als PDF ] zusammengestellt.