Les Cimes de Waimes 2013 - Klick zum vergrößernHeute ein Rennbericht vom Marathon in Belgien.


Zu Christi Himmelfahrt stand ein für Moritz, Ralf und mich bisher unbekannter Marathon "Les Cimes de Waimes" in Belgien auf den Programm. Morgens um 6 Uhr fuhren wir los, es waren bereits 10 Grad, laut Wettervorhersage sollten es in Waimes auch nicht mehr als 12 Grad werden. Insgesamt gingen bei dem Marathon über 2200 Starter auf die Strecken. Wir entschieden uns, ebenso wie 792 andere Starter, über die 65 Kilometer Strecke mit 1325 Höhenmetern an den Start zu gehen. Um kurz nach acht waren wir vor Ort, holten die Startunterlagen, checkten die Räder und warteten den Regenguss vor dem Start im Auto ab.
Nach einem kurzen Einrollen ging es ins Startblock-Chaos. Eigentlich sollte es mehrere Startblöcke geben um die Singletrails nicht zu verstopfen. Diese sollten mit einem Abstand von 10 Minuten starten. Ich durfte aus Startblock 1 starten und sollte somit auch mal die Vorzüge meiner Lizenz genießen dürfen, Ralf und Moritz hätten aus Startblock zwei Starten sollen. Es gab nur leider keine Blöcke, so dass dann nachher doch alle gemischt zusammen standen. Beim Startschuss war Moritz dann noch etwas vom Rad entfernt und legte einen Le Mans Start hin.
Die ersten Kilometer gingen noch über relativ breite Wege, hier war das überholen noch relativ gut möglich, so dass wir erstmal alle versuchten, vor den Singletrails in eine angemessene Position zu kommen. Mir gelang es auch recht gut, Moritz und Ralf die von wesentlich weiter hinten starteten, schafften dies nicht ganz, wodurch sie dann in den Trails immer mal wieder blockiert wurden von anderen Fahrern. Dadurch, dass wir alle nicht von vorne gestartet waren, wussten wir auch während dem Rennen überhaupt nicht, auf welcher Position wir lagen. Mir rief während des Rennens ein älterer Herr zu, dass ich auf Position 19 läge, ein Zwischenstand, den ich nicht erwartet hatte und damit recht zufrieden war.
Am selben Stück, der wohl steilste Abschnitt im Rennen, musste Moritz wenig später dann Ralf ziehen lassen. Die Strecke war durch den vielen Regen in den Stunden und Tagen zuvor extrem matschig. Vor mir schaffte ein Fahrer einen Überschlag beim Bergauf fahren, als er einige nasse Wurzeln überfahren wollte. Auch ich nahm während dem Rennen einmal eine Bodenprobe, landete aber sanft im tiefen Matsch. Nach etwa einer Stunde flog mir während in einer der vielen Singletrail Abfahrten etwas Dreck ins Auge, den ich auch nicht wieder raus bekam. Ab hier war ich mehr mit dem Dreck in meinem Auge beschäftigt als mit dem Rennen fahren, es verursachte solche Schmerzen, dass es mir zeitweise schwer viel, überhaupt noch die Augen offen zu halten. Auch ein erstes Anhalten um den Dreck aus den Auge zu bekommen blieb erfolglos. Mit dem Wissen, dass es nicht mehr lange dauern konnte bis zum Skihang, an dem wir von unserer Mutter mit neuen Getränken versorgt wurden, quälte ich mich weiter. Oben angekommen hielt ich erneut an und fragte meine Mutter, ob sie mir den Dreck aus den Augen machen könnte, aber leider fand sie keinen. Ein Sanitäter bat mir an, dass ich mit ihm kommen könnte und er einmal nachschaut, da ich aber nicht noch mehr Zeit verlieren wollte lehnte ich ab, dies bereute ich einige Kilometer, als ich erneut anhielt, weil ich die Augen einfach nicht mehr offen halten konnte. Nach einiger Zeit rumfummeln war es zwar nicht gut, aber wenigstens wieder besser. Nun stand wieder das Rennen im Vordergrund und ich machte ordentlich Druck, um einige der verlorenen Plätze gut zu machen.
Bei Ralf lief es während dessen richtig gut, zwischendurch muss er nur noch knapp hinter mir gewesen sein. Bei Moritz lief es nicht mehr ganz so gut, er merkte doch wieder einmal, dass er im Winter etwas zu wenig trainiert hat und deshalb noch etwas Ausdauer fehlt.
Die Ausschilderung der Streck ließ etwas zu wünschen übrig, man sah zwar meist die Schilder recht deutlich, wusste aber wenn es mehrere Wege gab häufig nicht genau auf welchen diese jetzt zeigten. Moritz und ich fuhren beide einmal ein paar Meter falsch, merkten dann aber sofort, dass wir falsch waren. Ralf erwischte es hierbei etwa 15 Kilometer vor dem Ziel schlimmer, anstatt in einen kleinen Pfad zu fahren, fuhr er gemeinsam mit einigen weiteren Fahrern auf eine gut ausgebaute Trasse, sie fuhren erstmal ein ganzes Stück, bis sie merkten, dass sie falsch waren, hierbei verloren sie etwa fünf Minuten. Die letzten 15 Kilometer führten fast nur über schmale Pfade, unter anderem direkt neben einem See entlang. Wir fuhren auf Zahlreiche deutlich langsamere Fahrer der Kurzstrecke auf, die Meisten machten aber bereitwillig schnell Platz für uns. Nachdem ich schon lange keinen mehr von meiner Strecke gesehen hatte, konnte ich etwa drei Kilometer vor Schluss noch ein ganzes Stück vor mir einige schneller fahrende Fahrer sehen, die von meiner Strecke sein mussten. Dies gab mir noch einmal mehr Motivation für die letzten Minuten, so dass ich sie alle noch passieren konnte.
Mit einer Zeit von 3:09:23 kam ich dann als 23 Gesamt und 13 der Elite ins Ziel, mit dem Ergebnis war ich nach den nicht ganz perfekten Verlauf zufrieden. Es folgte Ralf mit einer Zeit von 3:16:56 als 42 der Gesamtwertung. In der Altersklasse der Senioren 1 erreichte er den 17 Platz. Er ärgerte sich zwar etwas über den Verfahrer, war unter anbetracht dieser Tatsache aber mit seinem Ergebnis zufrieden. Moritz kam dann nach 3:27:15 als 79 Gesamt und 24 der Elite ins Ziel, nach seiner Zieldurchfahrt sagte er nur, "das muss diese Saison noch besser werden".
Nach den Rennen hatte der Veranstalter mit einer Eiskalten Dusche auch noch für die perfekte Regeneration vorgesorgt.

Insgesamt waren wir uns aber alle einig, dass es ein hammer Rennen war, mit der schönsten Marathonstrecke, die wir bisher gefahren sind. Im nächstem Jahr kommen wir, wenn es in den Rennkalender passt, auf jedenfall wieder. Wer gerne Trails fährt, für den ist das die perfekte Strecke, vielleicht ist der Adler im nächstem Jahr ja von ein paar mehr Adlern vertreten?!? Es lohnt sich. Die nächsten Rennen stehen für uns nun erst in zwei Wochen an.


Viele Grüße
Felix

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