Nachdem das Rennen in Solingen im Schlamm versunken ist, war für dieses Wochenende die Wettervorhersage perfekt, sonnig, um die 25 Grad, perfekt für ein grandioses Wochenende auf dem Bike und das gab es beim Ruhrbike Festival in Wetter.
Dieses startete am Samstag mit dem Marathon.
Um 13 Uhr fiel der Startschuss gemeinsam für die 32 und die 50 Kilometer. Vor allem auf der Mitteldistanz war das Feld dieses mal absolut erstklassig besetzt. Pascal Weiner und ich waren als Vertretung für den Adler auf der Kurzstrecke am Start. Die ersten etwa drei Kilometer des Rennens waren wie jedes Jahr unglaublich schnell, jeder möchte möglichst weit vorne in den ersten Singletrail und dem Stau der sich vor diesem bildet ausweichen. Mir gelang dies gut und ich konnte nahe der Spitze der Kurzstrecke durch die ersten Trails fliegen. Konnte ich auf den ersten 10 Kilometern noch die erste Gruppe mit Kurzstreckenfahrern hinter dem allein führenden Tim Stahnke halten, musste ich sie dann leider erst einmal ziehen lassen und mein eigenes Tempo weiter fahren. Das Streckenprofil war sehr ungewöhnlich für einen Marathon, viele kurze steile Anstiege, anstatt der sonst aus dem Sauerland gewöhnten zwei bis drei langen Berge. Insgesamt 1100 Höhenmeter verteilten sich über die nur 32 Kilometer und machten diese richtig anstrengend.
Etwa bei Kilometer 25 konnte ich dann endlich wieder richtig zünden und einen Platz nach dem anderen wieder nach vorne zu fahren. Angetrieben von Tom und Mario ging es die angeblich steilste öffentliche Straße Europas hoch. Nach kurzer Abfahrt ging es wieder noch einen kurzen steilen Stich hoch, bevor eine längere Abfahrt bis zur Ruhr folgte. Hier war die einzige etwas längere Flachpassage zu bewältigen. Ich versuchte noch einmal möglichst viel raus zu holen, um die gerade erst überholten Fahrer auf Distanz zu halten und dem Gesamt Zweiten, der mittlerweile in Sichtweite war, näher zu kommen. Dies gelang mir auch und bei Einfahrt in den letzten Berg war ich fast dran. Der letzte Anstieg war nun auch der längste der Strecke und im Verlauf von diesem konnte ich die Lücke zu Platz zwei Gesamt schließen, zum vorbei ziehen fehlte jedoch erstmal die Power. Angespornt vom Publikum zog ich auf den letzten Metern des Berges zum Sprint und konnte so Carsten Schmidt wenige Meter abnehmen. Nun ging es nur noch schnell die Wiese runter und ab durch den Zielbogen, Platz Zwei Gesamt und Erster in der Altersklasse in 1:34:37h war die Belohnung nach einem sehr schönen, anspruchsvollen und anstrengenden Rennen.
Pascal, der schon vergangenes Wochenende in Solingen sein Comeback in den Mountainbike Rennsport feierte, fuhr für seine etwa zweijährige Abstinenz ebenfalls ein gutes Rennen, schien aber nach den harten 32 Kilometern wie auch die meisten anderen Starter gut bedient gewesen zu sein. Für ihn sprang nach 1:49:54h der 31te Platz und Gesamt und Platz 10 in der Altersklasse hinaus.
Einen super ersten Tag hatten wir beim Ruhrbike Festival auf der wohl besten Marathon Strecke in NRW.
Am Sonntag stand dann der NRW Cup an.
Auch der Strecke am zweiten Tag versprach eine Menge Spaß zu machen, viele kleinere Sprünge, ein Steinfeld, Wurzelteppiche in der Abfahrt, schöne Anlieger und extrem knackige Anstiege, die ganz schön weh taten. So muss ein CC Kurs sein.
Das 88 Minuten Rennen machte heute den Anfang, nachdem der Start am Vortag erst um 13 Uhr war, wurden wir nun bereits um 9 Uhr an die Startlinie zitiert. Dementsprechend kurz war die Nacht für mich und auch die Beine, die ich schon lange nicht mehr so heftig nach einem Marathon gespürt habe, machten das Schlafen nicht besser. Nicht ausgeschlafen aber dennoch mit sich wieder ganz gut anfühlenden Beinen und einer großen Menge an Motivation ging es zusammen mit Jan an den Start. Florian startete später beim 44 Minuten Rennen der U17.
Nach der Startloop setzte ich mich kurz vor der Einfahrt in den ersten Downhill an die Spitze des Feldes und fuhr dort die ersten drei Runden alleine. Dann schlossen Daniel Dorsic (Senioren 1) und Mario Reichling (Herren) wieder zu mir auf und vor allem Daniel sorgte für ein hohes Tempo, welches Mario bald nicht mehr mitgehen konnte. Bis zur Hälfte der fünften Runde blieben Daniel und ich zusammen. Hier fiel Daniel dann wieder ein wenig zurück, so dass jeder wieder für sich sein Tempo fahren musste. Auf der für mich siebten und letzten Runde tat es dann langsam doch ein wenig weh und da ich meinen Vorsprung für ausreichend hielt, fuhr ich in den Abfahrten etwas mehr auf Sicherheit und in den Bergen möglichst kleine Gänge um keine Krämpfe mehr zu riskieren. Schon sicher als erster durchs Ziel zu rollen, merkte ich auf den letzten Metern gerade noch rechtzeitig, dass Daniel erneut schon fast an mir dran war,. Also doch noch ein kurzer Schlusssprint und das Ziel war erreicht, endlich der erste Sieg des Jahres beim 88 Minuten Rennen. Jan konnte ebenfalls ein sehr gutes Rennen fahren, ärgerlich war nur, dass er ganz knapp nach dem die 88 Minuten rum waren durchs Ziel fuhr und so gerade nicht mehr auf eine siebte Runde fahren durfte, was einen zusätzlichen Punktabzug im Overall Ranking bedeutet, wo er bei noch drei zu fahrenden Rennen auf den fünften Platz steht. Im Tagesranking fuhr er auf den 6ten Platz der U19. Florian, der nach seinen dritten Platz in Solingen Blut geleckt hatte, wollte sich nun auch das Rennen in Wetter nicht entgehen lassen. Zwar konnte er nicht erneut bis aufs Podium fahren, konnte aber mit dem fünften Platz erneut ein starkes Resultat vorweisen.
Um 13 Uhr stand dann das Rennen der Elite A/B, U23 und U19 an, bei welchem Alex und Simon am Start waren.
Das Rennen diente nicht nur als Austragung des NRW-Cups, sondern auch zur Austragung des Deutschland-Cups sowie der Landesverbandsmeisterschaften NRW und Cross Country. Alex nutzte die Gelegenheit, dass Specialized das gesamte Wochenende mit einem riesigen Testcenter vertreten war und lieh sich für das Rennen ein Fully mit Topausstattung aus, unter anderem war es mit der Shimano DI2 ausgestattet. Alex jedenfalls hatte eine Menge Spaß auf dem Bike und konnte im starken Feld der U23 eine konstant starke Leistung über die Renndauer von 90 Minuten abliefern. Er konnte schließlich nur geschlagen von Florian Kortüm auf einen super starken zweiten Rang fahren und ist somit Vize Landesverbandsmeister im Mountainbike Cross Country.
Simon hatte keinen guten Start ins Rennen, er konnte in den ersten Runden das Tempo vorne nicht mitgehen und musste sich erstmal weiter hinten einordnen. Nach einigen Runden konnte er dann endlich den Schalter umlegen und legte ab da eine sehr starke Aufholjagd hin. Bis zum Ziel konnte er dadurch wieder bis auf den vierten Platz vorfahren. Er selbst war damit bedingt durch seinen nicht gut laufenden Start nicht so richtig zufrieden. Dennoch reichte bei der Landverbandsmeisterschaft sogar für Bronze, ein starkes Ergebnis.
Beim anschließenden Bambini Rennen konnten sich Maxima Gotzmann und Lena Nolzen mit dem 6ten und 11ten Platz unter Beweis stellen.
Abgeschlossen wurde das Ruhrbike Festival durch das Schüler Rennen der U11, wo Mika, Florian und Marc an den Start gingen. Und diese drei konnten ein gutes Rennen in einem riesigen Feld von U11 Startern fahren. Marc fuhr auf den 13ten Platz, Florian folgte kurz danach auf den 17. Platz und wieder nur kurz Zeit später überquerte Mika auf den 30ten Rang die Ziellinie.
Ein gelungenes Wochenende beim Ruhrbike Festival und insbesondere der Marathon ist für jeden eine Reise wert. Kommendes Wochenende geht es dann schon weiter zum nächstem Lauf des NRW-Cups in Betzdorf.
Und in nicht einmal mehr vier Wochen steht dann schon das Saisonhighlight, die Deutschen Hobby Meisterschaft an, bis dahin heißt es weiter fleißig an der Form zu arbeiten.
Viele Grüße
Felix