Heute war es endlich soweit, das erste Rennen der Saison stand an. Schon traditionell war es der Kellerwaldmarathon im hessischen Gilserberg der uns in die schmerzhafte Welt des Rennenfahrens zurück holen sollte. Für den Adler am Start waren Tom Schöler, Alexander Gäser und ich. Auch Ralf Brambring begleitete uns und kümmerte sich um Support und Fotoservice.
Vorab war ich eigentlich ziemlich optimistisch, dass die Streckenverhältnisse recht akzeptabel sein sollten, da das Wetter in der vergangenen Woche es ja doch eigentlich gut mit uns meinte. Im Gilserberg scheint das anders gewesen zu sein, wie wir später fest stellten. Die Temperaturen hätten wohl etwas angenehmer sein dürfen als die sechs Grad, die es waren, aber immerhin war es von oben trocken. Das Starterfeld war nicht nur sehr groß, sonder auch extrem stark besetzt.
Tom und Alex gingen um 9 Uhr auf die Mitteldistanz über 80 Kilometer, ich startete um 10 auf der Kurzdistanz über 40 Kilometer. Als es nach einer Einführungsrunde in den Wald ging merkte ich schnell, dass meine Idee mit den guten Verhältnissen leider falsch war. Nach 20 Metern waren wir von oben bis unten eingesaut und es war klar, dass das heute eine feucht-dreckige Angelegenheit wird.
Endlich ging es in den ersten richtigen Berg rein und das Feld zog sich auseinander. Ich konnte das Tempo vorne gut mitgehen. Nachdem es rund 3 Kilometer bergauf gegangen war, ging es über extrem schlammige Singletrails lange bergab. Unten angekommen war der Zug ganz vorne bereits abgefahren. Das Schlammsurfen stand im Winter leider nicht in meinem Trainingsplan, was es mir bergab doch relativ schwer machte den Anschluss zu halten. Dafür lief es die schlammigen steilen Anstiege umso besser rauf, so dass ich wieder einige Plätze gut machen konnte. Bis an die Spitzengruppe reichte es zwar nicht mehr.
Aber unter anderem mit Thorsten Damm und Max Friedrich hatte ich doch noch eine starke Verfolgergruppe, die eine ganze Zeit lang weitestgehend zusammenblieb. Bis zum letzten Anstieg hatte ich mich mit zwei weiteren Fahrern von der Gruppe absetzen können, die mich allerdings beide in der darauf folgenden Abfahrt stehen ließen. Die Lücke konnte ich dann nicht mehr schließen und zusätzlich wurde ich dann auch noch von drei weiteren Fahrern eingeholt, denen ich auf den letzten Metern zum Ziel auch nichts mehr entgegensetzen konnte.
Nach 1:44:24h reichte es mit 3:53 Minuten Rückstand auf den Sieger für den 13ten Platz gesamt und den 6ten in der Elite. Für dieses Starterfeld bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, was ich beim Kellerwaldmarathon bisher noch nie so richtig war. Nur am Punch hinten raus muss wohl noch ein wenig gearbeitet werden.
Tom und Alex durften die Runde dann noch ein zweites Mal fahren. Alex ist richtig stark in die Saison gestartet und konnte fast die gesamte erste Runde mit den Spitzenduo der Langstrecke, Nissen und Bekkenk, mithalten. In der ersten Runde hatten beide noch, verglichen mit dem Verhältnissen in der zweiten Runde, eine gute Strecke vorgefunden. In der zweiten Runde hatten die vielen hundert Biker die Strecke jedoch bestens umgegraben. Alex konnte die beiden Profis dann zwar nicht mehr halten, fuhr aber auch in der zweiten Runde ein starkes Tempo. Tom fühlte sich in der zweiten Runde sogar besser als in der Ersten und es ging ganz gut vorwärts. Auch das zweimalige Abspringen der Kette änderte daran nichts. Seine frisch montierten Maxxisreifen, auf welche auch ich schon seit Jahren als guten Allrounder schwöre, machten im Schlamm gerade auch bergauf einen guten Job.
Alex musste sich auf der Mitteldistanz nach 3:38:31h nur Klaus Reinisch und Gijs Dohmen geschlagen geben und konnte in der Eliteklasse den ersten Saisonsieg feiern.
Tom wurde mit 4:34:03h 70ter gesamt und 21ter bei den Senioren 1. Und wie am Foto zu erkennen, ist der Spaß auch nach 80 Kilometern nicht auf der Strecke geblieben.
Insgesamt also ein sehr gelungener Auftakt beim Bikemarathon in Kellerwald.