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Team Bergische Adler bei Rund um Köln
Teamwertung:
- Team Bergische Adler 1: Platz 13
- Team Bergische Adler 2: Platz 36
Einzelwertung:
- Mike Milling: Platz 51, 23. in Masters 1, 1:41:11
- Dominique Felchner: Platz 62, 2. in Jugend U17, 1:43:45
- Manuel Ochs: Platz 64, 28. in Masters 1, 1:43:47
- Raoul Henke: Platz 254, 88. in Masters 2, 1:49:01
- Jörg Rusch: Platz 255, 31. in Masters 3, 1:49:04
- Thorsten Koll: Platz 266, 31. in Masters 1, 1.49:23
- Axel Schacht: Platz 488, 16. in Masters 4, 1:53:37
- Jens Landwehr: Platz 524, 76. in Masters 3, 1:54:37
- Markus: Platz 1030, 389. in Masters 2, 2:04:50
Nachtrag | Red Bull 26 Zoll in St. Goar 2015
Besser hätte ein Saisonabschluss einfach nicht sein können, einmal mit zwei Profis auf dem Podium stehen, davon hatte ich mich vorher nicht einmal getraut zu träumen, aber vom Anfang.
Unter anderem vom Tom hatte ich gehört, dass die Premiere der Red Bull 26 Zoll Veranstaltung im Vorjahr ein absolut geniales Event gewesen war, so dass für mich schnell klar war, beim nächstem Mal bist du da auch am Start. So war ich auch kurz nach Anmeldestart schon in der Starterliste zu finden. Während sich jeder "normale" Biker nach dem Langenbergmarathon in die Winterpause verabschiedete, ging es für mich darum noch einmal einige Grundlagenkilometer zu sammeln, denn auch wenn die Form passte, hatte ich doch ein wenig Respekt vor den ausgeschriebenen 150 Kilometern mit 3500 Höhenmetern. So sammelte ich unter anderem mit schönen Touren in meine fast schon zweite Heimat, dem Sauerland, noch fleißig Grundlagenkilometer, wobei ich den einen oder anderen doch noch einmal in seiner Winterpause stören durfte, bzw. mich einfach aufgedrängt habe. Bei dem schlechten und kalten Wetter in der Woche vor dem Rennen kam mir dann doch ein wenig die Frage auf, warum ich nicht auch einfach "normal" sein konnte.
Am Donnerstag Abend bekamen wir dann die App für das Handy, auf welcher in einer Karte die 26 Zollstationen markiert waren, die während den Rennen anzufahren waren. Das Rennen war nämlich auch kein normaler Marathon, sondern die Strecke musste von den Fahrern selbst gewählt werden, so dass ich den Abend damit verbrachte mir schon einmal so grob eine Strecke zu überlegen, über welche ich am besten die Punkte anfahren konnte. Das Ziel für das Wochenende war einfach noch einmal viel Spaß zu haben und meinen Ruf für die wahnsinnig schlechte Orientierung los zu werden, desweiteren wäre eine Platzierung in den Top Ten ganz schön.
Am Freitag ging es dann los, erst einmal zu Mario Reichling ins Sauerland, der mir bei einer kleinen Runde Vorbelastung das Sauerländer Grenzgebiet zum Siegerland präsentierte. Im Anschluss ging es weiter zu Kevin Vogt, der einzige bekloppte, den ich noch zu diesem Event überreden konnte. Von hier aus ging es dann weiter zum eigentlichen Zielort, der Burg Rheinfels in St. Goar, schon ein sehr exklusiver Startort für ein sowieso schon besonderes Rennen. Nachdem wir ein riesen Starterpaket abgeholt haben, was es so wohl nur bei einer Veranstaltung von Red Bull geben kann, ging es wenig später in den Burgsaal zur Pastaparty. Da viele Biker wohl erst am Renntag anreisten, überwog hier doch schon deutlich der Anteil der Red Bull Mitarbeiter im Verhältnis zu den Fahrern. Einige von Ihnen saßen mit uns am Tisch und gaben uns schon erste Tipps zur Strecke, unter anderem gab es hinauf zu einer Zollstation die Möglichkeit mit der Seilbahn hoch zu fahren. Mit Sofia Wiedenroth, Markus Bauer und Tim Böhme waren auch die Profis bei der Pastaparty und als auch Sie ein zweites mal zum Buffet gingen, musste ich wohl auch noch einmal und packte mir noch ein wenig mehr auf den Teller, denn als kleiner Freizeitsportler würde ich ja sicher am darauf folgenden Tag noch ein wenig mehr Energie brauchen als die Profis.
Nachdem wir am Abend noch ein wenig die Karte studiert hatten ging es ab ins Bettchen.
Am morgen erfuhr ich dann, das meine eigentliche Streckenplanung nicht funktionieren wird, wir durften nicht von der Burg aus gleich runter ins Tal fahren, also musste spontan umgeplant werden und ich entschied zuerst einmal die Punkte weit entfernt vom Rhein anzufahren, die Punkte, die wohl gleich die meiste Zeit und beste Orientierung forderten. Um 9:30 Uhr war dann der erste Start, jeweils 10 Fahrer pro Start durften auf die Strecke mit je einer Minute Abstand. Profis starteten von ganz hinten und mit Block K durfte auch ich leider nur vier Minuten vor ihnen los. Immer wieder fragte ich mich, ob ich kurz auf sie warten sollte, entschied mich aber schließlich dagegen, weil ich mich wohl doch nur riesig ärgern würde, wenn sie mir kurz darauf davon ziehen würden.
Als es dann endlich für mich auf die Strecke ging dauerte es keine fünf Minuten und ich stand irgendwo im Wald komplett in der Sackgasse, nach einer Querfeldein Tour durch den Wald kam ich nach fast 25 Minuten etwa 100 Meter oben an der Straße raus, von der ich nach etwa drei Minuten Renndauer in den Wald eingebogen bin. Das Ziel etwas gegen meinen Ruf für die wahnsinnig schlechte Orientierung zu tun, schien wohl schon einmal gescheitert und kurz kam dann auch die Frage wieder auf, was ich überhaupt bei solch einen Rennen mache. Naja, langsam verstand ich mich ein wenig besser mit meiner Karte auf dem Handy und nahm erneut Kurs auf Punkt 21 und nun lief es auch, so dass auch schnell die gute Laune wieder da war. Nach rund 40 Minuten und nur etwa 12,5 km war dann endlich die erste Zollmünze eingesammelt und damit auch schon der höchste Punkt der Strecke erreicht. Der nächste Punkt der angepeilt wurde war die Zollstation 26, das Schloss Schöneck, hier zwischen lagen aber wieder noch so einige Kilometer. Das Handy zeigte einen jeweils nur eine gerade Linie vom aktuellen Standort bis zum angepeilten Punkt an, die passenden Wege musste man sich dann selber suchen. Um mich nicht unnötig häufig im Wald zu verfahren nahm ich lieber einige Meter mehr über die Straßen in Kauf. Es waren keine 20 Kilometer gefahren als mir die Handyhalterung brach und auf einmal mein gerade mal zwei Wochen altes Handy in einer Feldabfahrt um die Ohren flog, unsicher, ob ich dabei sogar drüber gerollt war, suchte ich es schnell wieder. Das Bild war noch da und auch die App funktionierte noch, über alles weitere machte ich mir im Rennen auch keine Gedanken mehr. Nur ein Problem hatte ich nun, das Handy musste ich ab hier praktisch die ganze Zeit in der Hand halten. , denn ich sollte mir bis zum Schluss auch keine neue Halterung organisieren können. Bei der Zollstation 26 konnte ich erstmal nicht den Punkt finden, wo ich die Münze bekam, bis das ich im Auto die zwei Posten fand und erstmal unter ihren Decken aufwecken musste, aber verständlich bei dieser Kälte. Hier erfuhr ich dann, dass ich der erste an dieser Station bin, was wohl weniger an meiner guten Navigation liegen konnte. Scheinbar gehöre ich nicht mal unter den Verrückten die hier an den Start gegangen sind zu den "normalen", die bevorzugte Route war wohl doch eindeutig zuerst unten am Rhein entlang. Zu den nächsten beiden Punkten war es dann nicht besonders weit, nur dass der eine weit unten lag während der andere deutlich höher war. Nachdem diese Punkte abgearbeitet waren, ging es erst noch ein wenig über die Höhe bevor es dann über eine lange Abfahrt hinunter ins Tal ging. Hier kamen mir nun auch nach und nach immer mehr andere Fahrer entgegen, jeweils in Gruppen als Einzelkämpfer war ich wohl eine ziemliche Ausnahme. Unten angekommen stand dann die 20 minütige Seilbahnfahrt hinauf zum Zollpunkt 25, dem Vier-Seen-Blick, an. Nach der langen und kühlen Fahrt holte ich mir eben die nächste Münze ab und nach einem kurzen Smalltalk mit den Mädels vom Vorabend, ging es auf den schönsten Streckenabschnitt, den Bikepark wieder hinunter zum Rhein. Hier verschwand dann auch einmal kurz das Handy unter dem Trikot, um ordentlich fliegen lassen zu können. Wer unten kein breites Grinsen im Gesicht hatte, hat definitiv etwas falsch gemacht. Kurz Zeit um Zwischenbilanz zu ziehen, fünf gesammelte Münzen und 2:45h gefahren, um mir die gute Laune nicht zu nehmen, habe ich das mit den hoch rechnen besser sein gelassen. Ab hier war mir aber auch klar, wird das Münzen und Kilometer sammeln etwas schneller gehen, denn nun waren erstmal einige Kilometer auf der B9 entlang dem Rhein zurück zu legen. So ging es bis kurz vor St Goar 12 Kilometer flach und zügig entlang der Bundesstraße und zwischendurch wurde noch schnell eine weitere Münze eingesammelt. Nächste Halt sollte der Sender sein und laut Handy auch schon gar nicht mehr so weit entfernt und dann sah ich ihn auch schon, leider noch ein ganzes Stück oberhalb von mir. Ein kurzer halt und mit Hilfe von der Garminkarte und der App bekam ich wenigstens eine Idee, wie ich da hoch kommen könnte. Ein schmaler steiler Trail sollte es werden, mit einigen Stufen die leider nur schiebend hinauf zu kommen waren. Da ich mir nicht ganz sicher war, ob ich auf den richtigen Weg hinauf war, fragte ich zwei Wanderer, nach einem viel zu langen Gespräch war ich kein Stück schlauer, im Gegenteil, warum er mich fragte, ob ich am Vorabend noch etwas länger in der Burgkneipe war, kann ich mir bis jetzt noch nicht so richtig erklären. Naja, ich fuhr einfach weiter den schönen, steilen, engen und kurvigen Trail hinauf und kam auch Bald genau da raus wo ich hin wollte, zur Zollstation 20, die Station, die die meisten als erstes angefahren waren. Von einem weiteren Mädchen mit der ich bereits am Vorabend bei der Pastaparty geredet hatte, wurde ich während meines halts an der Station darauf aufmerksam gemacht, dass der Tim Böhme leider schon durch ist (er war ebenfalls mit Markus Bauer als erstes diesen Punkt angefahren), der ironische Unterton nach dem Motto, du bist aber ganz schön spät, war kaum nicht zu überhören. Nun ging es in ein Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Auf der nördlichen Seite waren nun alle sieben Münzen eingesammelt, nun war der Süden dran. Vorbei an der Stelle, wo ich mich gleich nach dem Start verfahren hatte, kam ich nach einigen weiteren Kilometern und Höhenmeter zu den nächsten drei Stationen, die recht schnell hintereinander eingesammelt waren. Vorab hatte ich mir überlegt, nun zu Punkt 17 zu fahren, welcher am anderen Ende vom gleichen Ort lag, aber gleichzeitig auch ziemlich nahe am Rhein war, wo ich ja sowieso nachher zurück musste, also ließ ich ihn nach kurzer Beratung mit den Posten bei Punkt 14 doch erstmal weg, um ihn auf dem Rückweg anzufahren, wohl keine besonders gute Entscheidung, wie sich später raus stellte. Nachdem die Punkte oben nun erst einmal abgefahren waren, ging es hinab zum Rhein, wo auch schnell die Punkte 9 und 10 eingesammelt waren. Es folgte die Schönburg, zu der aber erst einmal noch einige Höhenmeter zu erklimmen waren. Dann ging es wieder hinab zum Rhein und einige Kilometer am selbigen entlang. Am nächstem Hügel lagen dann auch gleich wieder die nächsten vier Punkte, wobei vor allem der Anstieg zur Burgruine Stahlberg noch einmal richtig fies war. Nachdem ich vier mal den Berg zu den unterschiedlichen Zollstellen hinauf gefahren war, ging es zurück zum Rhein und wieder ein Stück an diesem entlang. Die nächste Zollstation lag auf dem Fürstenberg, oben angekommen hatte ich endlich die Beiden eingeholt, die mir schon länger jeden Berg den ich vom Rhein hinauf fuhr bergab entgegen kamen. So hatte auch ich unten im Rheintal zum ersten und einzigen mal auf meinem Weg für etwa zwei Kilometer ein wenig Windschatten. Nun war die Bundesstraße im weiteren Verlauf Sperrgebiet für uns Fahrer, weshalb die südlichsten Zollstationen durch den Wald angefahren werden mussten. Eigentlich sollte unser nächstes Ziel die Burg Reichenstein sein, aber irgendwie brachte uns der lange Anstieg eher immer weiter weg von dieser, führte aber dafür geradewegs zu dem etwas abgelegen auf der Höhe liegenden Forsthaus Jägerhaus. Die rund 300 recht entspannten Höhenmeter fuhr ich zusammen mit den beiden eingeholten Jungs und erfuhr, dass die beiden mir wohl schon eine Münze voraus waren. Oben angekommen wollten die beiden anderen einen etwas längeren Halt machen und auch wenn ich das ganze ziemlich entspannt sah, zum Süppchen essen fahre ich dann aber doch kein Rennen. Also war ich nun wieder alleine unterwegs und über eine lange Abfahrt waren auch bald die nächsten beiden Zollstationen erreicht. An der einen der beiden Stationen sagte mir einer der Beiden Posten, dass eine Top Ten Platzierung wohl drinnen wäre, der andere machte eher den Eindruck als dass er seine Zweifel daran hätte und ich hatte diese nach der extrem langen Zeit im nördlichen Teil schon mal sowieso. Nun suchte ich mir anhand der Beschilderung im Wald irgendwie den Weg zur Burg Reichenstein und kam auf den Weg dahin wieder unten an der B9 raus, zuerst ein kleiner Schock, "oh nein, hier darf ich gar nicht drauf", kam schnell die Entwarnung von einem Posten, in diese Richtung war die Bundesstraße entlang des Rheins für uns frei gegeben. Also noch einmal kurz zur Burg hinauf, anschließend wieder runter zum Rhein und nun hieß es: Kopf unter den Lenker und volle Fahrt voraus in Richtung St Goar. 23 Münzen waren eingesammelt, weitere drei fehlten noch. Nach schnellen 15 Kilometern entlang des Rheins wurde nun die Station 17 angepeilt, welche ich auf Empfehlung eines Postens ausgelassen hatte, weil es wohl fast alle so taten. Ein nicht ganz kleiner Fehler, denn bis ich wieder oben an der 17 war, waren wieder über 200 weitere Höhenmeter eingesammelt und währenddessen sah ich unten im Tal einige Radfahrer schon in Richtung Burg fahren. Sicher waren da auch die Beiden dabei, mit denen ich kurz zusammengefahren war, denn diese hatten die Münzen an Station 17 ja vermeintlich vorher schon eingesammelt. Nachdem auch ich dann diese Münze hatte suchte ich einen möglichst schnellen Weg zurück ins Tal und mit Hilfe meines Garmins war dieser auch bald gefunden. Nun war es fast geschafft, noch kurz am Rhein entlang zum Finanzamt St Goar, wo es die vorletzte Münze gab. Nun nur noch schnell hinauf zur Burg Rheinfels. Aus der Fahrerbesprechung hatte ich noch irgendwas im Kopf, dass wir zum Ziel schon vor der Brücke irgendwie rechts rein mussten. Als ich den Fußweg zur Burg sah, war ich der Meinung, dies müsse der richtige Weg sein, also nichts wie rein da. Schnell war mir klar, dieser Weg mit den ganzen Treppen war nicht gemeint und die konnte ich nun auch so gar nicht mehr gebrauchen, denn meine Beine reagierten darauf nun mit nicht besonders angenehmen Krämpfen. Als der Weg geschafft war kam ich weiter oben an der Straße direkt unterhalb der Burg raus und hier war dann auch der eigentlich am Morgen gemeinte Weg. Noch einige Meter und einige Treppen durch die Burg, dann war es geschafft. Auf dem Turm gab es die letzte Münze und die gesammelten Münzen wurden gezählt.
Es waren schon so einige Fahrer da und bei Zweien vor mir wurden gerade die Münzen gezählt, aber bis zu den 26 Münzen fehlten jeweils einige. Ich kramte meine Münzen aus der Tasche und legte sie mit dem Satz "müssten 26 sein" auf den Tisch. Sofort kam vor mir Begeisterung auf und der Sprecher neben mir gab durch: "Hier ist wahrscheinlich der Dritte". Nicht nur einmal fragte ich den Kerl, ob er mich (hier etwas netter ausgedrückt) auf den Arm nehmen wolle, aber er schien es tatsächlich ernst zu meinen. Als wir beim Zählen der Münzen nur auf 25 kamen, schlug der Puls doch noch einmal ein wenig höher, etwas panisch suchte ich in meinen Trikottaschen nach der letzten Münze und als ein breites grinsen zurück in mein Gesicht kam, war wohl allen klar, dass ich sie gefunden hatte. Unter den Glückwünschen, dem Beifall sowie dem Siegerliedchen vom Walther von der Pferdeweide auf seinem Horn und dem Flötchen, realisierte ich nun langsam, dass ich tatsächlich auf den Dritten Platz, hinter Markus Bauer und Tim Böhme gefahren bin. Was für ein Traum, einmal mit solchen Profis auf dem Podium stehen zu dürfen. Markus und Tim waren das gesamte Rennen zusammen gefahren, wobei Markus sich am Ende mit 11 Sekunden Vorsprung durchsetzen konnte. Die beiden schienen eine etwas cleverere Route gewählt zu haben, denn sie brachten es "nur" auf 136 Kilometer mit 2930 Höhenmetern, während ich für das einsammeln der 26 Münzen 147 Kilometer mit 3260 Höhenmeter benötigte, dafür war ich aber auch mit 7:48:36h 59 Minuten länger unterwegs als die beiden Erstplatzierten. Aber nach meinen schlechten Start, dem Problem mit der Handyhalterung und dem fehlenden Windschatten, hatte ich meinen Rückstand zuvor deutlich größer eingeschätzt, nicht zuletzt deshalb, weil meine zuvor optimistisch geschätzte Rennzeit etwa bei 6,5 Stunden liegen sollte und ich die Profis dementsprechend noch einmal eine ganze Ecke schneller eingeschätzt hatte, aber dabei hatte ich auch mit einer deutlich einfacheren und schnelleren Strecke gerechnet. Jetzt freute ich mich auf die warme Suppe, die ich an den Zollstationen hab liegen lassen. Nun kamen auch die beiden mit denen ich kurz zusammen gefahren war, ihnen war aufgefallen, dass ihnen doch auch noch die Station 17 gefehlt hatte, wodurch auch sie auf den Rückweg noch einmal auf den Berg hinauf fahren mussten.
Zeitnah war dann auch schon die Siegerehrung und neben der Kodak Actioncam und dem mir noch zukommenden Evoc Reisepacket, war vor allem der Pokal der absolute Hammer, ein großes Schwert mit Sram Grif und einer Sram Guide RSC Bremse, wird sich wohl sehr gut an der Wand machen.
Kurz vor Zielschluss kam dann auch Kevin, zusammen mit der ersten Dame, Monika Janzen, ins Ziel. Beide waren zusammen mit einigen weiteren Fahrern das gesamte Rennen zusammen gefahren und konnten in den fast neun Stunden 24 Münzen sammeln.
Nachdem wir uns geduscht hatten, gingen wir noch kurz zum Grillbuffet, um noch ein wenig mit den hier Anwesenden den gelungenen Tag zu feiern und die leeren Speicher wieder ein wenig aufzufüllen. Eine großartige Stimmung und Location, die Red Bull da geschaffen hat. Lange konnten wir uns hier jedoch nicht aufhalten, denn mittlerweile war es 21 Uhr und im Sauerland wartete noch das Weinfest auf uns. Mit ausreichend Red Bull im Gepäck ging es also in Richtung Sauerland, auch wenn ich dieses nicht so wirklich brauchte, da nach diesem Tag nicht so schnell an schlafen zu denken war. So hatten wir noch einen sehr schönen Abend mit so einigen großartigen Sauerlandfreunden. Auch den Sonntag verbrachten wir dann noch zusammen unter anderem beim Downhillrennen des Gravity NRW Cups, ein Start war leider spontan nicht mehr möglich ;-)
Red Bull und die übrigen Sponsoren der 26 Zoll Veranstaltung haben mir einen unglaublichen Saisonabschluss von einer genialen Saison bereitet. Auch wenn es anfangs nicht so richtig rund lief und ein wenig Pech dazu kam, kann ich nun wohl nur meinen Satz vom Vorjahr wiederholen, wo ich nicht erwartet hatte, dass ich diesen jemals noch einmal wiederholen werde: es war wohl einmal mehr meine beste Saison bisher, die vor allem hinten raus noch einmal richtig rund lief. Einen riesen Dank an Campana Radsport für die Unterstützung sowie an die vielen Radsportfreunde für den vielen Zuspruch und die schöne Zeit, das macht Lust auf mehr :-)
Zum Abschluss dieses langen Berichts noch ein Link zum Video von dieser Veranstaltung: http://www.redbull.com/de/de/bike/stories/1331754323107/red-bull-26-zoll-2015-ergebnis- mehr Bilder [ hier ]
Allen eine gute Winterpause und ich freue mich schon auf das kommende Jahr, bis dahin alles Beste :-)
Viele Grüße
Felix
Nachtrag | LBM 2015
Hier hatte ich mir bereits vor dem letzten Rennen den Sieg in der Gesamtwertung gesichert, somit ging es für mich nur darum, noch einmal möglichst viel Spaß mit den ganzen Mountainbikeverrückten zu haben und ein möglichst gutes Tagesergebnis zu erzielen. Bereits am Vortag fuhr ich zusammen mit Tom ins Sauerland, wo wir mit ein paar Freunden noch einmal einen schönen Abend verbrachten. Wie schon im vergangenen Jahr, vor dem CC-Rennen in Betzdorf, gab es wieder die legendäre Saalhausener Pizza, die mir damals zum ersten Sieg in einem CC-Rennen verhalf.
Dank der Bikerfreundlichen Startzeit um 11 Uhr, war auch das aufstehen um 7:30 Uhr sehr entspannt. Es war einer der wenigen Tage, wo ich schon gleich nach dem aufstehen merkte, heute geht was, ich fühlte mich gut und freute mich riesig auf einen letzten schönen Renntag im Sauerland. Das Wetter hätte besser nicht sein können, herrlich sonnig und perfekte Temperaturen um richtig in die Pedale treten zu können. Spätestens nachdem es vor Ort den zweiten Kaffee des morgens gab, war der Intus an Koffein und guter Laune so hoch, dass an still stehen nicht mehr zu denken war und dank des wenig sparsamen Umgang von High5 mit Koffein in Getränken und Gels, sollte sich dies auch nicht so schnell wieder ändern.
Vor Ort war neben Tom und mir auch Jan, der den Adler in der U19 vertreten sollte. Um 10:40 Uhr ging es dann für uns in Richtung Startaufstellung. Tom, der nach seiner Verletzungsbedingten Pause seine Rückkehr in den Rennsport feierte, musste sich, da er nicht in der Marathon-Trophy gemeldet ist zusammen mit Jan, weiter hinten im Block einreihen, was ihm aber auch vollkommen egal war, nach längerer Pause war die Form sowieso nicht mehr da, wo sie sein müsste um vorne mit zu fahren, weshalb Tom sein Specialized Stumpjumper eingepackt hatte, um einfach nur möglichst viel Spaß auf der 40 Kilometer Strecke mit etwa 1000hm zu haben.
Ich habe mich, dreist wie ich bin, ganz vorne rein gedrängelt. Die Zeit bis zum Start verging schnell, mit den vielen coolen Menschen im Mountainbikesport gibt es ja immer noch etwas zu erzählen und die üblichen schnellen Leute standen auch alle wieder mit an der Startlinie. Auch Ralf war wieder zum anfeuern und Fotos machen vor Ort. Pünktlich um 11 Uhr viel dann der Startschuss. Vorab hatte ich Ralf versprochen, eine möglichst gute Figur vor der Kamera zu machen, also ging es erstmal darum Ralf am Streckenrand zu suchen, der dank des Campanatrikots auch nicht zu übersehen war und das Versprechen einzulösen. Zuerst ging es lange eine leicht ansteigende Asphaltstraße hoch, sehr zum Windschatten fahren geeignet, wodurch das Tempo ein wenig verschleppt wurde. Immerhin konnte so das etwas kurz geratene Warmfahren nachgeholt werden. Dadurch blieben wir mehr als die ersten 10 Kilometer in einer viel zu großen Gruppe an der Spitze zusammen. Mit einem Durchschnitt jenseits der 30 km/h über die Schotterpisten in einer großen Gruppe gehört nicht unbedingt zu den Dingen, die ich gerne mag, weshalb ich mich sehr auf den ersten richtigen Anstieg freute. Aber es kam anders, etwa bei Kilometer 11 ging es in einen schönen flowigen und schnellen Trail rein, wo ich mich noch schnell auf den zweiten Platz vorschieben konnte, vor mir war mit Patrick Weitkamp nur noch ein Fahrer, den ich vorher noch nie so ganz vorne gesehen hatte. Aber bergab fahren konnte er und so konnten wir beide uns in der Abfahrt einen schönen Vorsprung auf den Rest des Feldes heraus fahren. Unten angekommen setzte ich mich dann an die Spitze und versuchte ab hier dann ordentlich Dampf zu machen. Es folgte ein kurzer steiler Anstieg, beim Blick nach hinten war ich dann doch ein wenig verwundert, wie viel Vorsprung man auf einen gar nicht besonders langen Trail gewinnen kann. Nach einer weiteren schnelllen leicht abfallenden Passage ging es dann in den ersten wirklich langen Berg, ein Berg wie gemacht für mich, sehr gleichmäßig und nicht zu steil. Patrick Weitkamp ließ sich aber erstmal nicht aus meinen Windschatten abschütteln. Nicht mehr weit bis zur Spitze, sah ich dann Tim Stahnke nicht besonders weit hinter uns, der Fahrer, den ich das ganze Jahr noch nicht hinter mir lassen konnte. Kurz bevor wir oben angekommen waren konnte ich Patrick ein kleines Stück distanzieren. In der darauf folgenden Schotterabfahrt war er dann aber etwas schneller und konnte die Lücke wieder schließen. Gleichzeitig konnten wir aber auch hier den Vorsprung auf Tim weiter ausbauen.
Ab etwa Kilometer 24 war ich nun auf mich allein gestellt und bald war dann auch hinter mir keiner mehr zu sehen. Die Beine liefen nach wie vor richtig gut und ich hatte eine Menge Spaß dabei über die Rennstrecke zu heißen. Die nächsten Kilometer verflogen sehr schnell. Der längste Anstieg, jener zum Langenberg, lag jedoch noch vor mir. Im vergangenen Jahr war dieser schon kurz nach dem Start, wo ich ihn gleich für meine Flucht nach vorne verwendet hatte, er war mir als ziemlich steil und lang in Erinnerung geblieben. Oben angekommen durfte ich bereits etwas verfrüht die ersten Glückwünsche entgegennehmen. Bis zum Ziel waren es aber noch rund fünf Kilometer Abfahrt. Noch einmal möglichst schnell aber vorsichtig ging es weitestgehend über Schotterabfahrten in Richtung Ziel, wo ich von vielen Zuschauern und vom Streckensprecher herzlich empfangen wurde, nach der bereits achten Teilnahme kennt man sich mittlerweile bestens. So konnte ich mir doch noch den ersten Sieg in der Gesamtwertung auf der Kurzstrecke in diesem Jahr holen und mir damit auch den kleinen Wunsch erfüllen, wenigstens einmal in diesem Jahr vor Tim, der nach 1,5 Minuten auf dem zweiten Platz folgte, ins Ziel zu kommen. Noch dazu konnte ich laut dem Streckensprecher mit meiner Zeit von 1:33:50h eine neue Bestzeit auf der Kurzdistanz aufstellen, was auch sicher den grandioses Wetterbedingungen zu verdanken war, mit denen der Langenbergmarathon sonst eher selten punkten kann.
Mein altes Scale war auch dieses Jahr mit Jan Küpper wieder schnell auf der Strecke unterwegs, er fuhr in 1:44:44h in einem starken Rennen auf den ersten Platz der Junioren und den 31ten Platz Gesamt.
Tom kümmerte sich schon bald nach dem Start um einen gestürzten Fahrer. Nachdem er diesen wieder auf die Beine geholfen hatte, war er von Luisa Möser eingeholt wurden, mit der er ab hier zusammen das Rennen fuhr. Nach 2:08:26h fuhren die beiden Gesamt auf die Plätze 109 und 110. Luisa wurde damit zweite bei den Damen und Tom wurde 33ter bei den Senioren1. Viel Spaß hatten wir sicher alle dabei.
Nach dem Rennen konnten wir dann noch entspannt in der Sonne liegen, während wir auf die Siegerehrungen warteten. Anschließend hieß es Abschied nehmen, da sich die meisten Fahrer mit dem Langenbergmarathon in die Winterpause verabschieden.
Auch ich habe nun nach neun Rennwochen zum ersten mal wieder ein rennfreies Wochenende, an dem wohl noch einmal einige Grundlagenkilometer gesammelt werden, bevor es am 17ten Oktober zum Red Bull 26 Zoll Rennen über etwa 150 Kilometer nach St Goar geht. Mit einigen Profis am Start wird da zwar wohl nicht viel zu holen sein, aber ich freue mich schon drauf. :-)
Felix
Bilder vom LBM 2015 [ hier auf Flickr ]
Felix | wieder Deutscher Meister
Bereits am Samstagmorgen fuhr ich zusammen mit Tom Schöler als Betreuer nach Bad Salzdetfurth. Schon am Mittag standen wir an der Strecke und sahen uns an, wie die Fahrer des ersten Rennens des Wochenendes noch unter trockenen Bedingungen über die Strecke heizten.
Die Strecke wurde in diesem Jahr von der Stadt in den Bikepark Bad Salzdetfurth verlegt. Auf eine relativ kleine Fläche wurde ein schöner und anspruchsvoller Kurs angelegt, mit vielen kurzen Rampen und ebenso kurzen Abfahrten, Sprüngen, Steilkurven, einer Brücke und einem Rockgarden.
Für Zuschauer war die Strecke mit wenigen Schritten komplett einsehbar. Für die Sportler war der Kurs super anstrengend, da man nie mal einen Moment Pause hatte.
Kaum war das erste Rennen des Wochenende vorbei, setzte der Regen ein und hörte in den kommenden Stunden auch erstmal nicht wieder auf. So wurde die Strecke mithilfe der weiteren Rennen schnell zu einem riesigen Schlammloch und auch die Temperaturen vielen komplett in den Keller.
Am Nachmittag trafen dann auch unsere Freunde aus dem Sauerland, Luisa, Mario, Kevin und Sebastian ein. Und wenig später stand mit Thomas Schulte-Pieper, unterstützt vom Töchterchen, ein weiterer starker Sauerländer aus der Seninoren 3 Klasse vor uns. Nachdem er beim Rennen vergangene Woche von unseren Plänen gehört hatte, entschied er sich auch kurzfristig den Weg nach Niedersachsen zur Deutschen Hobby Meisterschaft auf sich zu nehmen. Somit waren mit Luisa, Mario, Thomas und mir gleich vier Fahrer aus NRW vor Ort, die wohl das Zeug zum Titel haben könnten.
Nach der üblichen Pasta am Vorabend ging es dann auch ganz bald ins Bett, wir mussten ja am nächsten Tag wieder früh raus. Nur Sebastian und Tom, die Betreuer, nutzten den Abend noch etwas sinnvoller und erkundeten noch die Altstadt in Bad Salzdetfurth mit ihren schönen Kneipen.
Morgens früh klingelte dann schon vor 6 Uhr der Wecker. Nachdem wir uns fertig gemacht und gefrühstückt hatten, ging es zur Strecke um diese noch einmal vor dem Rennen abzufahren. Und das war bei dem Schlamm alles andere als leicht. Schon kurz nach Beginn der Runde ging es gleich zwei mal hintereinander steil ein paar Meter eine Wiese hoch, dann eine 180 Grad Kurve am Hang und dann mit Schwung in die nächste 180 Grad Kurve - wer zu langsam war, verabschiedete sich in die Bäume am Hang. Bereits beim Warmfahren stürzten so zahlreiche Fahrer, unter anderem erwischte es auch Luisa böse im Rockgarden, trotzdem war sie schnell entschlossen dennoch zu starten. Für sie war das schlimmste auch nicht die zahlreichen Prellungen, sondern die paar Macken am Bremshebel. Mario und Kevin hatten aber genug gesehen, so dass sie sich gegen einen Start entschieden.
So rollte ich alleine an die Startlinie der Herren, Senioren 1, Jugend und Junioren um 9 Uhr. Trotz das es mal eine andere Ecke zum Rennen fahren war, traf ich eine Vielzahl bekannter Fahrer wieder. Als wohl größten Konkurrenten machte ich Marco Hänschel aus. Im vergangenen Jahr war ich bei der DM mit ihm zusammen gefahren, da hatte er die Senioren 1 Klasse gewonnen. Dieses Jahr fühlte er sich wohl wieder ein wenig jünger und meldete für die Herren Klasse. Kurz nach dem Start war es aber mit Marc Halbig ein anderer Bekannter mit dem ich mich gleich auf den ersten Metern nach einen guten Start absetzen konnte.
Schnell war ich dann aber ganz alleine an der Spitze. So war schon meine Hoffnung beim Warmfahren, denn so hatte ich komplett freie Fahrt, was gerade in den extrem anspruchsvollen Anstiegen ein riesen Vorteil ist. Und tatsächlich musste ich in der ersten Runde auch nur einmal, wegen falscher Linienwahl, vom Rad.
Mein Maxxis Ikon war wohl nicht die perfekte Reifenwahl, aber deutlich besser als erwartet. Bereits nach der ersten Runde hatte ich einen guten Vorsprung raus gefahren. Dann musste ich aber etwas drosseln, das Tempo konnte ich nicht über fünf Runden halten. Die zweite und dritte Runde tat so ziemlich weh, dass ich auch zwei Fahrer der Senioren 1 Klasse vorbei lassen musste. Aber der Vorsprung auf den zweiten Herrenfahrer blieb einigermaßen konstant.
In den letzten beiden Runden ging es dann wieder besser. Über die gesamte Strecke waren zahlreiche bekannte Gesichter, insbesondere von Rapiro Racing, dem Biketeam aus Bad Salzdetfurth, zum Anfeuern verteilt. Vor allem aber waren es Luisa, Tom, Sebastian, Kevin und Mario die für einen super Support sorgten. Mittlerweile kannte ich die Strecke, auch dank der Tipps vom Streckenrand, so genau, dass ich genau wusste, wie ich fahren musste, um alle Anstiege auch fahrend hoch zu kommen. In der letzten Runde konnte ich so meinen Vorsprung noch einmal etwas ausbauen und damit meinen Deutschen Hobby Meister Titel vom Vorjahr verteidigen.
Ein sehr gelungenes Rennen, in dem es sicher nicht nur auf gute Beine, sondern auch auf eine Menge technisches Geschick und auf eine super Ausstattung am Rad ankam. Vor allem mit letzteren konnte ich wohl punkten, bis auf ein kurzes Streiken des Schaltzuges in der letzten Runde machte meine XX1 einen hervorragenden Job. Ein Glück, was die meisten anderen nicht teilen konnten. Damit war mein größtes Saisonziel für dieses Jahr erreicht und ich kann jetzt schon auf eine sehr erfolgreiche Saison 2015 zurückblicken.
Nun stand aber ja noch das Rennen der Frauen sowie der Senioren 2 und 3 an. Sowohl Luisa als auch Thomas legten einen super Start hin. Thomas setzte sich schnell an die Spitze des kompletten Feldes während Luisa bei den Frauen bereits nach der ersten Runde einen großen Vorsprung auf Platz 2 hatte. Während Thomas einen immer größeren Vorsprung raus fuhr und nicht nur die Fahrer seiner Klasse, sondern auch die der Senioren 2 in Grund und Boden fuhr, hatte Luisa große Schaltprobleme und hatte immer wieder mit Kettenklemmern zu kämpfen. So musste sie die Führung erst einmal aus der Hand geben. Mit viel Wasser und jeder Menge Laufeinsatz von Kevin, konnten wir den Antrieb in einen Zustand bekommen in welchem er wenigstens wieder so einigermaßen seinen Job tat, so dass Luisa in der Dritten Runde wieder zurück in Führung war und diese ab hier ganz stark weiter ausbaute. Nach 4 Runden hatte Luisa es dann geschafft und konnte sich nach einigen Jahren ebenfalls zum zweiten Mal den Deutschen Hobby Meister Titel holen. Starke Vorstellung und das trotz technischer Probleme.
Thomas ließ ebenfalls nichts mehr anbrennen und so konnten wir uns auch mit ihn nach fünf Runden über den Titel freuen.
Das Rad am Abend in die Einzelteile zu zerlegen um das Knarzen wieder weg zu bekommen, war dann nicht mehr die riesen Freude, aber dafür hat es sich allemal gelohnt.
Ein sehr schönes und gelungenes Wochenende und auch wenn Luisa Möser, Thomas Schulte-Pieper und ich die Titel gewonnen haben, ist das auch mit ein Verdienst der super Supporter.
Nächstes Wochenende ist dann das Heimrennen in Remscheid, wo der Finallauf des NRW-Cups ausgetragen wird.
Mehr Bilder [ auf unserem Flickr Platz ]
Beste Grüße
Felix
Felix gewinnt in Titmaringhausen
Während in Remscheid die RTF und CTF lief, machte ich mich am frühen Samstagmorgen auf nach Titmaringhausen nahe Willingen, um dort am vorletzten Lauf der Marathon Trophy teilzunehmen. Das Thermometer im Auto zeigte zwischenzeitig nur 6 Grad im Sauerland an, immerhin, bis wir da waren, war es auf 9 Grad angestiegen. Schnell wurde es aber wärmer und perfekt zum Rennen fahren. Die Motivation stimmte, der Marathon sollte als letzter Test vor dem Saisonhighlight, der Hobby DM in Bad Salzdetfurth kommende Woche, dienen.
Nachdem bereits die Fahrer über den Marathon und den Halbmarathon auf der Strecke waren, durften auch wir von der Kurzstrecke (38 km und 900 hm) um 10:30 Uhr starten. Zuerst ging es über eine 6,5 km lange Einführungsrunde und schon kurz nach dem Start setzte sich Tim Stahnke an die Spitze des Feldes. Er sortierte mit ausreichend hohem Tempo erst einmal das Feld und es dauerte nicht lange, bis wir vorne nur noch zu fünft waren. Auf der schnellen Einführungsrunde fiel es mir noch recht leicht, das Hinterrad von Tim zu halten. Sobald diese jedoch absolviert war, ging es in einen schönen leicht ansteigenden ruckeligen Singletrail. Vom Windschatten war hier nicht mehr zu profitieren und spätestens ab hier tat es dann weh. Kaum in den Trail eingebogen waren Tim und ich dann auch alleine unterwegs, aber auch ich musste kurze Zeit später reißen lassen. Nun war ich auf mich allein gestellt, aber die Beine stimmten und so ging es über die ersten beiden Berge der Strecke.
Tim war vor mir nicht mehr zu sehen, aber an Stellen, an denen man weit zurück schauen konnte, sah ich immer wieder Alexander Koch hinter mir. Nun folgte eine lange Abfahrt, teilweise über Singletrails und wir hatten schon lange die Mittel- und Langstreckenfahrer eingeholt. Hier in der Abfahrt waren es dann ganz besonders viele und die falschen auf die ich auffuhr, extrem langsam und ohne Chance fair zu überholen ging es den Trail runter. Unten angekommen ging es über eine Asphaltstraße wo ich endlich wieder Gas geben konnte.
Nun ging es in den letzten langen Berg, anfangs steil nachher immer flacher. Fast oben angekommen, konnte ich ein ganzes Stück hinter mir wieder Alexander Koch sehen, da es nun aber die letzten sieben Kilometer fast nur noch bergab ging, war ich mir ziemlich sicher, dass er nicht wieder ran fahren konnte. Da hatte ich aber noch nicht mit den erneuten Stau im Trail gerechnet, wieder kein vorbeikommen. So konnte Alex doch noch wieder recht nah auffahren, so dass uns im Ziel nur noch 20 Sekunden trennten. Nach 1:32:53h war ich mit meinem zweiten Platz Gesamt und dem Sieg in der Altersklasse sehr zufrieden.
Tim konnte bis zum Ziel einen Vorsprung von über zwei Minuten raus fahren. War ich vergangene Woche noch dicht an ihm dran, war er dieses Mal wieder unschlagbar. Dennoch ein sehr gelungener letzter Formtest vor der DM kommende Woche, ich freu mich drauf und bin gespannt, ob eine Titelverteidigung bei der Deutschen Hobbymeisterschaft möglich ist - leicht wird es sicher nicht.
Beste Grüße
Felix
P-Weg 2015
Hier der Nachtrag vom P-Weg, Dank Felix auch beim Lesen ein Erlebnis...
Am vergangenen Wochenende ging es wieder einmal ins Sauerland nach Plettenberg.
Mit dem P-Weg stand wohl einer der weltbesten Marathons an, solch eine perfekte Organisation und so eine Stimmung gibt es wohl nur in Plettenberg.
Um 10 Uhr war Start für die 45 km Strecke. Es war noch recht kalt aber wenigstens trocken. Rund 800 Starter fanden sich auf dieser Distanz zum Start ein. Mit Florian Kortüm stand auch schnell der Favorit fest, aber auch sonst war das Starterfeld sehr gut besetzt. Vor allem Tim Stahnke war bisher in dieser Saison immer ganz vorne dabei.
Nach dem Startschuss ging es neutralisiert durch die Stadt, bis der erste Berg erreicht war. Nach der Startfreigabe war schnell klar, dass Florian seiner Favoritenrolle gerecht wird. Über einen langen Asphaltanstieg ging es die ersten Kilometer den Berg hinauf. Ich hatte gute Beine und versuchte den ersten Berg eingermaßen locker hoch zu kurbeln ohne zu überpacen. In der nachfolgenden Abfahrt ließen wir es dann ruhig angehen, da es zu großen Teilen über sehr rutschige Asphaltstraßen ging. Auf dem kleinen Flachstück nach der Abfahrt waren wir dann wieder in einer größeren Gruppe zusammen, vor uns war nur Florian Kortüm alleine.
Am zweiten ziemlich langen Berg wurde das Tempo dann wieder deutlich angezogen, während Tim nach ganz vorne zu Florian aufschließen konnte, folgte ich dahinter zusammen mit Alexander Koch. Den Rest der Gruppe konnten wir nach und nach mehr distanzieren. Nach einem längeren welligen schnellen Segment ging es in die nächste Abfahrt. Beim Blick nach hinten zum Ende der letzten Abfahrt merkte ich, dass Alex ein Stück zurückgefallen war, aber auf einmal war er dann ganz weg. Leider hatte er wieder einmal einen Platten bekommen und musste nachpumpen. Nun war ich auf mich allein gestellt, für das nun folgende sieben Kilometer lange Flachstück auf dem Lenneradweg nicht unbedingt optimal. Auf den langen Radweg ging es zwischenzeitlich durch ein Freibad, wo eine Brücke über das Becken aufgebaut war, unter dem riesigen Getobe von vielen vielen Zuschauern ging es durch das Freibad, immer wieder ein Highlight vom P-Weg. Das lange Flachstück lag mir gut, so dass es auch alleine gut vorwärts ging.
Am Ende des Lenneradwegs sah ich wieder Tim vor mir. Zu Beginn des nachfolgenden Berges konnte ich auch fast aufschließen, aber es reichte eben nicht ganz und nach und nach wurde die Lücke wieder größer. Der letzte Berg war mit 9 Kilometern auch der längste. Am Ende des Berges hatte ich Tim dann wieder komplett aus den Augen verloren. Nun folgte die letzte lange Abfahrt zurück nach Plettenberg. Über super schöne flowige Trails ging es runter ins Tal und kurz bevor ich unten angekommen war, hatte ich dann auch wieder Tim nahe vor mir. Unten angekommen ging es wieder auf den Aspahlt, hier fehlten mir nur ein paar Meter zu Tim, aber ich konnte die Lücke einfach nicht schließen. So ging es den letzten Kilometer durch die Stadt, vorne Tim und ein paar Meter dahinter folgte ich, im Ziel fehlten dann nur vier Sekunden zum Tim, dennoch ein Resultat, über das ich mich sehr freuen konnte.
Platz drei Gesamt und der zweite Platz in der Elite.
Der P-Weg war wieder einmal ein grandioses Event, eine super Organisation, eine schöne Strecke, unglaublich viele begeisterte Helfer und mehr geniale Zuschauer als bei jedem anderen Marathon Nicht umsonst ist der Marathon jedes mal innerhalb von Minuten mitten in der Nacht komplett ausgebucht.
Am kommenden Samstag steht dann beim Marathon in Titmaringhausen die letzte Formprobe vor dem großen Rennen in Bad Salzdetfurth an, ich freue mich drauf :-)
Viele Grüße
Felix